Historie Het Arresthuis

Von 1666 bis einschließlich 1794 war eines der Gebäude, die heute Teil des Hotels Het Arresthuis sind, ein Bischofspalast und zugleich ein Zuhause für Kirchenvögte. Das Restaurant vom Hotel Het Arresthuis, Daminanz ist nach dem vorletzten Bischof der französischen Epoche, Damianus Graf von Hoensbroek benannt. Dieses Restaurant befindet sich im ehemaligen Archivgebäude. Der Bischofspalast, welcher nur ein Teil des heutigen Gebäudes ist, hatte mehrere Aufgaben. Es war gleichzeitig Militärlazarett, Lager, Kaserne sowie Justizpalast.

Roermond kam nach der französischen Revolution unter französische Herrschaft. Der französische General Miranda lebte damals im Bischofspalast an der Pollartstraat, damals Hegstraat genannt. Unter der Herrschaft von Napoleon hatte sich vieles verändert, wie zum Beispiel das Strafsystem. Unabhängige Richter waren für die Verwaltung der Strafjustiz zuständig, so wurden einige Strafen wie Verbrennung, Strangulation, Radebrechen abgeschafft und die Todesstrafe ab dem Zeitpunkt eine Ausnahme. Seitdem wurde die Freiheitsstrafe eingeführt. Man war der Meinung, dass, wenn man jemandem seine Freiheit nahm, dies das Schlimmste war was jemandem passieren konnte. Diese neue Art der Bestrafung machte eine Haftanstalt in Roermond erforderlich. Im Jahre 1866 bekam die Niederlande ihr eigenes Strafgesetzbuch.

Diese Haftanstalt war für Verbrecher, die kleinere Straftaten begangen hatten und diejenigen, die auf ihren Prozess warten mussten. Die Haftanstalt befand sich zuerst an einem anderen Standort als dort, wo heute Het Arresthuis steht. Der ursprüngliche Standort war dort, wo die Äbtissin der Munsterabtei (bei der heutigen Munsterkirche) residierte. Ab 1830 begann wieder eine turbulente Zeit. Das Volk erhob sich gegen den niederländischen König und die Militärpolizei musste die Bevölkerung zurückhalten. Die Militärpolizei sowie der Aufseher verließen Het Arresthuis und ein Beamter aus Roermond übernahm seine Aufgaben. Zu dem Zeitpunkt war es weniger schlimm, in der Haftanstalt eingesperrt zu sein. Man konnte nämlich kleine Häppchen kaufen und manchmal wurde ein Bier im Café De Windmolen getrunken.

Wo zuerst die alte Kanzlei des Hofes van Gelder stand, wurde in den Jahren 1858 bis 1863 nach dem Entwurf von Allard Pierson das „Huis van Arrest“ (Gefängnis) gebaut.  In dieser alten Kanzlei hatte König Willem I vorher, nachdem Belgien und die Niederlande vereinigt wurden, die Militärpolizei untergebracht. Als der Bau des “Huis van Arrest“ beendet war, wurde sein Name in “Huis van Bewaring“ (Haftanstalt) geändert. Dieses Gefängnis wurde im Jahre 1863 als Reichsgefängnis anstelle eines Abtissenhauses in Gebrauch genommen. Dieser Ort wurde nicht zufällig für ein Gefängnis gewählt, sondern da er neben dem Bischöflichen Palast lag, der im Jahre 1822 als Gerichtsgebäude benutzt wurde. Von 1822 bis 1996 war der Bischöfliche Palast ein Justizpalast.

Das “Huis van Bewaring“ wurde zwischen 1913 und 1916 einige Male erweitert. An der Dionisiusstraat wurde ein zusätzlicher Flügel realisiert und zwischen dem Bischöflichen Palast und dem Gefängnis wurde ein Archivgebäude gebaut. Außerdem gehört ein Stallgebäude an der Ecke Dionisiusstraat und Geeststraat zum Gefängnis. Auch die 1860 und zum Teil im Jahre 1915 erbaute Ringmauer gehört dazu. In den Jahren 2000 bis 2002 stand das  “Huis van Bewaring“ an der Pollartstraat leer. Ursache hierfür war der Bau des neuen Gefängnisses an der Keulsebaan. Von 2002 bis 2007 diente das  “Huis van Bewaring“ daher als Notunterkunft für die sogenannten ‘bolletjesslikkers‘ (Bodypacker). (Stichting Ruimte Roermond, 2011)

Vom Jahre 2009 bis 2011 wurde das Hotel Het Arresthuis an der Stelle des vormaligen “Huis van Bewaring“ gebaut.

Am 18. April wurden die Türen des Hotels Het Arresthuis geöffnet. Seitdem kann man hier einen unbeschwerten Aufenthalt genießen.